Wednesday, July 06, 2005



da ich endlich mal wieder eine -ganz sujektiv- gute ausstellung sehen wollte, hab ich mich entschlossen eine einladung der galerieleiterin nora pijor anzunehmen und in der galerie "alte schule" in berlin-adlershof (ehem. "kunst+medienzentrum adlershof") eine ausstellung zu konzipieren, die im wesentlichen meinen vorstellungen entspricht.

die vorbereitung erwies sich aus verschiedenen gruenden als ausserordentlich schwierig, was wohl hauptsaechlich damit zusammenhing, dass die galerie in kommunaler regie gefuehrt wird, was zu ungeahnten komplikationen fuehrte. trotzdem: die vorbereitung war ein echtes abenteuer und absolut spannend. in hochinteressanten gespraechen mit einer vielzahl von kuenstlern wurden arbeiten ausgewaehlt, -und zum teil auch initiiert, die "kunstlandschaft : garten" zu einem wirklichen erlebnis werden lassen.

in den 5 raeumen wird das thema unter verschiedenen gesichtspunkten betrachtet, die sich deutlich voneinander absetzen. das hat den vorteil, dass sich die einzelnen positionen besser einpraegen. es entstehen 5 "straeusse" , die sich aus verschiedenen auserlesenen bluetenrispen zusammensetzen.

genaugenommen sind es 6 raeume, denn schon vor dem gebaeude, auf der rasenflaeche des ehemalgen schulhofes trifft der besucher auf die erste, programmatische arbeit der berliner landschaftsarchitektin barbara willecke mit dem titel "arcadia". in 5m hohen lettern scheint der schriftzug ins grass gebrannt : gelb hebt sich "arcadia" vom saftig gruenen rasen ab. - und wird im lauf der 6-woechigen ausstellung wieder verschwinden, das maltraetierte grass wird sich erholen ,wieder eine gesunde gruene farbe annehmen. "Die Idee ... beginnt bei Arkadien als einem Ort unverbauter Freiheit und endet im zivilisatorischen Paradies Utopia.

Arcadien ist bis heute das Zeichen für paradiesische Einfachheit und Anlaß romantischer Schäferpoesien, aber auch Sinnbild für das Verhältnis realen Zustandes und seiner mythischen Verklärung."

betritt man den geraeumigen flur der galerie steht man linkerhand vor einer fotoinstallation von julia neuenhausen. die kuenstlerin ist in einer art embryonalen ruhehaltung verschiedenen orten zu sehen, die mehr oder weniger einen garten darstellen : sei es der park in dehli, oder inmitten ihrer balkonpflanzen daheim, oder auf einen (floralen) perserteppich. natur in ihrer domestizierten form ist fuer die kuenstlerin ein ort der entspannung und rekonvaleszenz.

geht man einige schritte weiter, betritt man die ehemalige schul-aula, ein ort von imponierender groesse. sofort wird der blick von einer raumgreifenden teppichschichtung angezogen, als deren urheberin auch unschwer julia neuenhausen auszumachen ist. ist doch der perserteppich auf den fotoarbeiten auch bestandteil der installation. -einer virulenten gartenimprovisation von der sich jeder sofort wohlig angezogen fuehlt.

natuerlich ist auch eine meiner eigenen arbeiten teil dieser ausstellung.

aber davon + all den anderen spannenden arbeiten bald mehr

so long !